Was genau ist Bündner Fleisch (Bindenfleisch) – Trockenfleisch Marke
Die Schweiz ist das Ursprungsland dieses Trockenfleisch Produkts, welches je nach Landesgegend unter der deutschen Bezeichnung Bündner Fleisch oder der französischen Bezeichnung Viande des Grisons verkauft wird.
Es handelt sich dabei um Rindfleischstücke, die mit Pökelsalz behandelt und getrocknet werden und die man ziemlich lange reifen lässt. Diese köstliche Spezialität wird als Vorspeise serviert, und zwar sehr dünn aufgeschnitten, damit das besonders delikate Aroma des veredelten Fleisches voll zur Geltung kommt.
Nach dem gleichen Prinzip, oft mit kleinen Abweichungen, werden Walliser Trockenfleisch und Carne secca hergestellt.
Wahl und Vorbereitung der Fleischstücke für Bündner Fleisch
In der Schweiz verwenden die spezialisierten Hersteller Fleischstücke wie Unterspälte, run-der Mocken, Eckstück und Vorschlag, die von 5- bis 6-jährigen, fetten Kühen stammen. Man kann auch qualitativ hochwertiges Fleisch von gut gemästeten Ochsen verwenden.
Die Stücke werden sorgfältig vorbereitet und praktisch alle Sehnen und alles FettDie Einteilung von Fett kann auf verschiedene Arten vorgenommen werden. » Mehr Info entfernt. Es empfiehlt sich, die Fleischstücke ungefähr eine Woche im Kühlraum ruhen zu lassen, bevor man sie einpökelt. Während dieser Zeit sollen sie zart werden und Wasser verlieren.
Der Preis für Bündner Fleisch ist hoch, was aber seine guten Gründe hat:
- Auswahl der Fleischstücke und intensive Vorbereitungszeit
- Hoher Gewichtsverlust (40 – 50 %) nach langer Reifung
- Viel Kapital ist während langer Zeit gebunden
Hingegen gibt es kaum Fabrikationsfehler wie bei anderen Produkten, die nach dem Trockenpökelungsverfahren hergestellt werden (ganze, mit trockenem SalzKochsalz (NaCl) ist eine sehr bedeutende Zutat im Rahmen der Fleischverarbeitung. So vermag Kochsalz das freie Wasser zu binden, womit weniger Wasser für allfällig vorhandene Mikroorganismen zur Verfügung steht. » Mehr Info eingeriebene Schinken).
Arbeitsweise für Herstellung von Bündner Fleisch
1. PökelnDie verschiedenen Wirkmechanismen durch Pökeln von Fleisch kurz und einfach erklärt. » Mehr Info
Alle Seiten der Fleischstücke werden sorgfältig mit Salz und einer Gewürzmischung mit SalpeterNitrit ist ein Giftstoff, der den Blutfarbstoff oxidieren lässt und somit zur inneren Erstickung führen kann. Ferner kann Nitrit Nitrosamine bilden, die zu den organischen Verbindungen gehören und bei Tierversuchen Krebs ausgelöst haben. » Mehr Info oder NitritpökelsalzDas Nitritpökelsalz bewirkt eine typische, angenehme rosa Farbe ... » Mehr Info eingerieben oder getumbelt. Die Fleischstücke werden anschließend dicht in Salzgefäße gelegt und an einem gut belüfteten Ort auf einer gleichmäßigen TemperaturTemperatureinflüsse bei der Keimentwicklung bzw. Keimwachstum • Kälte: Verlangsamt oder stoppt die Keimvermehrung. 0-5 °C: Das Wachstum wird durch Kälte verlangsamt. 0 °C Gefrierpunkt: Die Vermehrung hört praktisch auf. Die Stoffwechselproduktion geht jedoch unvermindert bis –18 °C weiter. Bei -18 °C: Die Vermehrung ist endgültig gestoppt und auch die Stoffwechselproduktion eingestellt. Die Mikroorganismen werden jedoch nicht vernichtet. Beim Wiederauftauen erwacht » Mehr Info von 6 bis 8 °C gehalten.
Zwischen jede Reihe von Fleischstücken gibt man eine Schicht grobes Meer- oder Kochsalz. Dieses Bett wird alle 3 bis 5 Tage erneuert, so dass die unteren Stücke nach oben kommen und umgekehrt.
Große Stücke benötigen 3 bis 4 Wochen Pökelungszeit, bei kleineren Stücken genügen 2 bis 3 Wochen.
2. Weiterverarbeitung
Nachdem man die Fleischstücke aus dem Salzgefäß herausgenommen hat, werden sie sorgfältig abgewaschen, in einen Bodendarm gezogen, in ein Netz gelegt und schließlich aufgehängt bei:
- einer Temperatur von 12 – 15 °C
- einer relative Luftfeuchtigkeit von 75 – 80 %
Während dieser Reifung, die je nach Dicke des Fleischstückes 1 bis 4 Monate dauert, wird das FleischerzeugnisAus welchen Fleischstücken werden welche Fleischerzeugnisse gemacht? » Mehr Info in der Regel mindestens zweimal während eines ganzen Tages in Pressen gelegt, womit die Arbeit zwar beschleunigt, der Geschmack des Fleisches aber weniger intensiv wird.
Bei diesem Arbeitsgang soll das Fleischerzeugnis möglichst viel Wasser verlieren und seine charakteristische viereckige Form erhalten.
Die Eigenart des Bündner Fleisches besteht darin, dass es in einer Gegend getrocknet wird, wo der Feuchtigkeitsgrad zwischen Tag und Nacht sehr verschieden ist, in einem Tal, das weder dem Nord- noch dem Südwind ausgesetzt ist und in welchem es keine Weiden und damit möglichst keine Fliegen gibt.